Zum Hauptinhalt springen
Öffentliche und touristische BautenBildung

O302_W Volksschule Neudörfl

Daten zum Objekt

Standort

Neudörfl

Bauherr

Marktgemeinde Neudörfl Errichtungs-,Beteiligungs- und Betriebs-GmbH

Planung

Architekt DI Gert Zachmann

Holzbaubetrieb

Franz Hofer Holzbauwerk GmbH

Statik

Zivilingenieur für Bauwesen Karl Fischer

Fertigstellung

2014

Die Volksschule wurde 1977 errichtet und befindet sich in der Marktgemeinde Neudörfl. 1995 erfolgte ein Turnsaalzubau und 1999 wurde im Untergeschoss eine Kinderkrippe eingerichtet. Undichte Dächer, schlechte Isolierung, dunkle Räume und veraltete Bauformen der Klassen zeichneten den Bau aus. So wurde eine umfangreiche Sanierung und Erweiterung notwendig. Dies erfolgte in zwei großen Bauabschnitten in den Jahren 2012 und 2013. Die bestehenden Unterrichtsräume in achteckiger Form entsprachen nicht mehr den heutigen Anforderungen des Schulunterrichts. Daher mussten sie neu gestaltet und vergrößert werden. Weiteres fanden in der Aufstockung des südlichen Gebäudeteils zwei zusätzliche Stammklassen ihren Platz. Sie wurden aufgrund der steigenden Anzahl der Schulkinder in der Gemeinde notwendig. Im modernen Unterricht bekommen die Kinder spezielle Förderungen und Betreuungen. Dazu sind Räume für Kleingruppen notwendig. Diese Räume sowie eine Bibliothek, ein Bewegungsraum, ein Lehrmittelzimmer und ein Computerraum befinden sich in der Erweiterung. Auch die Pausenhallen wurden zu offenen hellen Bereichen mit Rückzugsnischen umgestaltet. Das Erdgeschoss der Schule wurde zu einer barrierefreien Zone umgebaut. Im Inneren des Gebäudes befindet sich ein einfaches Farbkonzept, das den Kindern die Orientierung erleichtert. In den Aufenthaltsräumen der Erweiterung wurden Naturholzoberflächen der Konstruktion sichtbar gelassen. Sie verbessern das Raumklima und sollen das Wohlbefinden der SchülernInnen und LehrerInnen steigern. Wie im Inneren der Schule findet sich das Farbkonzept zur Orientierung auch in der Gestaltung der Fassade wieder.

Für die Aufstockung wurden Massivholzelemente verwendet, wodurch aufgrund der Gewichtseinsparung im Vergleich zu einer Massivbauweise keine Verstärkungen der bestehenden Fundamente notwendig waren. Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise war die sehr kurze Bauzeit. Sie stellt speziell im Schulbau einen wichtigen Faktor dar, da umfassende Baumaßnahmen nur während der Ferien stattfinden können. Jedoch ist der Einsatz von werkseitig vorgefertigten Holzbauelementen beim Bauen im Bestand auch mit einigen Herausforderungen verbunden. Holzbau fordert eine hohen Maßgenauigkeit und bietet wenig Toleranzen. Allerdings war es schwierig exakte Maße des bestehenden Gebäudes zu eruieren. Erst während der Bauphase kam einiges an Unvorhergesehenem zum Vorschein. Daher war es notwendig im Voraus schon Toleranzen einzuplanen, die eine gewisse Flexibilität ermöglichten. Eine weitere Herausforderung war es die geforderten Schallschutzbestimmungen für Schulgebäude einzuhalten, da Holz ein sehr leichtes Baumaterial ist und wenig Luftschall absorbiert. Die Fassade wurde als hinterlüftete Konstruktion ausgeführt und mit Holzwerkstoffplatten verkleidet. Für die Wärmedämmung wurde ein mineralischer Faserdämmstoff verwendet.

Im Zuge der thermischen Sanierung des Gebäudes wurden umfangreiche Verbesserung der Gebäudehülle vorgenommen. Die Fenster wurden durch moderne thermische getrennte Aluminiumfenster mit Wärmeschutzverglasung ersetzt. Als auch die bestehende Fassade und Dächer wurden wärmegedämmt und erneuert. Die Beleuchtung im Neubau wurde in einer modernen LED-Technik ausgeführt, sowie auch die Beleuchtung im Bestand wurde durch dieses System ersetzt. Gemäß den derzeit vorliegenden Energieabrechnungen beträgt die Einsparung ca. 25%, wobei die gesamte Nutzfläche um ca. 16% vergrößert wurde. Mittlerweile wurde die Schule auch an das Fernwärmenetz angeschlossen.